Effiziente Fahrzeugdiagnose und Wartung durch moderne Technologien
Ein Werkstattbesuch ist notwendig, um die Betriebs- und Verkehrssicherheit eines Fahrzeugs zu gewährleisten, da kein Fahrzeug wartungsfrei ist. Viele Fahrzeugkomponenten erfordern regelmäßige Wartung und Reparaturen, und Betriebsstoffe müssen kontrolliert oder erneuert werden. Unfallschäden erfordern zusätzliche Instandsetzungen.
Neben Wartungs- und Reparaturarbeiten umfasst das Werkstattgeschäft auch die Vermarktung von Zubehör, Funktions-upgrades und weiteren Dienstleistungen. Um Kunden zu einem Werkstattbesuch zu motivieren, ist es wichtig, sie rechtzeitig über die passenden Kanäle zu informieren.
Die meisten Werkstattaufträge (67 %) betreffen Wartungsarbeiten, wobei 41 % der Fahrzeuge den Besitzer automatisch auf Wartungsbedarf hinweisen. Nur 13 % der Wartungsaufträge resultieren aus Erinnerungen durch die Werkstatt oder Prüforganisationen.
Bei Reparaturen diagnostizieren die Fahrzeugbesitzer über die Hälfte der Notwendigkeiten selbst. Diagnosesysteme in Fahrzeugen werden jedoch immer wichtiger und informieren inzwischen rund ein Viertel der Fahrzeuglenker über Reparaturbedarfe.
Diese Systeme und die Fahrzeugvernetzung bieten Herstellern und Händlern wertvolle Kontaktpunkte, um Aufträge in markengebundene Werkstätten zu lenken. Obwohl Kunden bestimmen, wer auf ihre Fahrzeugdaten zugreifen kann, sind markengebundene Werkstätten oft im Vorteil, da die Datenaufbereitung meist durch den Hersteller erfolgt und die Prozesse eingespielter sind. Dies ist für freie Werkstätten problematisch.
Quelle:
ifa Studie 2023
Der Aufstieg des Online-Handels im Kfz-Aftermarket
Im Jahr 2020 erreichte der Markt für Autoteilezubehör ein beeindruckendes Volumen von etwa 110 Milliarden Euro. Dies entspricht etwa 55 Prozent des Gesamtumsatzes des Aftermarkets, einschließlich Serviceleistungen. Traditionell wurden Bestellungen in diesem Sektor über Telefon, vor Ort oder digitalisiert über ERP-Systeme abgewickelt. In den letzten Jahren hat jedoch der Online-Handel erheblich an Bedeutung gewonnen, was nicht zuletzt durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie beschleunigt wurde.
Dieser Trend ist nicht nur im Kfz-Aftermarket zu beobachten, sondern spiegelt eine allgemeine Entwicklung wider, die bereits in vielen anderen Branchen zu sehen ist: Online-Anbieter drängen zunehmend in den Markt und erhöhen den Wettbewerbsdruck auf etablierte Händler. Diese Entwicklung zwingt traditionelle Geschäftsmodelle dazu, sich anzupassen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Neue Marktteilnehmer setzen oft auf reine Digitalstrategien und konzentrieren sich vollständig auf den Online-Handel, wodurch sie Marktanteile der etablierten Aftermarket-Akteure herausfordern.
Parallel dazu wächst der europäische Aftermarket für Ersatzteile und Dienstleistungen von derzeit 200 Milliarden Euro auf eine prognostizierte Größe von 280 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030. Obwohl der Online-Anteil am Teilehandel derzeit noch bei etwa 10 Prozent liegt, sind es gerade die digitalen Kanäle, die das zukünftige Wachstum in diesem Bereich vorantreiben. Selbst Werkstätten suchen zunehmend über Online-Shops nach günstigeren Preisen für Kfz-Teile, ohne dabei Abstriche bei der Qualität zu machen.
Diese Entwicklungen verdeutlichen die Notwendigkeit für traditionelle Händler und Werkstätten, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken und verstärkt auf digitale Vertriebskanäle zu setzen. Nur so können sie im immer stärker umkämpften Markt bestehen und von dem Wachstumspotenzial profitieren, das der Online-Handel bietet. Die nächsten Jahre werden zeigen, wie erfolgreich die etablierten Akteure auf diese Herausforderungen reagieren und inwieweit neue, rein digitale Anbieter den Markt weiter verändern werden.
Herausforderungen und Erkenntnisse zur Fahrzeugqualität
„Es ist nicht überraschend, dass die Einführung neuer Technologien die Hersteller vor Herausforderungen stellt, die Fahrzeugqualität aufrechtzuerhalten“, erklärt Frank Hanley, Senior Director of Auto Benchmarking bei J.D. Power. „Dennoch kann die Branche beruhigt sein, dass einige Problemfelder wie Sprachsteuerung und Parkkameras jetzt als weniger problematisch angesehen werden als noch vor einem Jahr.“
Die aktuellen Daten der J.D. Power Studie 2024 zeigen, dass batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs) und Plug-in-Hybridfahrzeuge (PHEVs) mehr Reparaturen benötigen als herkömmliche benzinbetriebene Fahrzeuge. Trotz der weitverbreiteten Annahme, dass BEVs aufgrund ihrer geringeren Anzahl mechanischer Teile weniger Probleme aufweisen sollten, zeigen die neuesten Ergebnisse, dass Besitzer von technikreichen BEVs und PHEVs dreimal häufiger Werkstattbesuche haben als Besitzer von benzinbetriebenen Fahrzeugen.
Ein entscheidender Faktor für diese Unterschiede sind die komplexen technologischen Systeme, die in modernen Fahrzeugen integriert sind. Während Fortschritte wie fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme, Infotainmentsysteme und elektrische Antriebe die Fahrzeuge sicherer und umweltfreundlicher machen, stellen sie auch höhere Anforderungen an die Zuverlässigkeit und Wartung. Die Studie zeigt, dass insbesondere neue Technologien wie Batterie- und Ladetechnik sowie Softwareprobleme zu den häufigsten Ursachen für Werkstattbesuche bei BEVs und PHEVs gehören.
Ein positives Ergebnis der Studie ist jedoch, dass traditionelle Probleme wie Sprachsteuerung und Parkkameras im Vergleich zum Vorjahr weniger problematisch sind. Dies deutet darauf hin, dass die Hersteller Fortschritte bei der Verbesserung dieser Systeme gemacht haben und die Benutzerfreundlichkeit sowie die Zuverlässigkeit dieser Technologien erhöhen konnten.
🔍 Fazit:
Die Technologie in modernen Fahrzeugen bringt sowohl erhebliche Fortschritte als auch neue Herausforderungen mit sich. Während einige technische Probleme abgenommen haben, bleibt die Verbesserung der Zuverlässigkeit und Wartung neuer Fahrzeugtechnologien, insbesondere bei BEVs und PHEVs, eine zentrale Aufgabe für die Automobilindustrie. Die Hersteller müssen weiterhin intensiv an der Optimierung und Integration neuer Technologien arbeiten, um die Fahrzeugqualität und Kundenzufriedenheit nachhaltig zu steigern.
Studie: https://lnkd.in/gcqsZsAs
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